Geschrieben von Peter Schröer
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01.07.2010 |
RSG-Rennradler
überqueren die Alpen
Start im Regen 25
Steinbecker Radsportfreunde nahmen vom 21. bis 24. Juni an einer von
Rainer, Silvia und Donny organisierten Transalp teil, die
mit dem Anbieter ULP durchgeführt wurde. (Hierfür
einen
herzlichen Dank!) Unter ihnen befanden sich auch
Gastradler aus Lohne und Eschweiler, die sich in der Gruppe sichtlich
wohl fühlten und die wir sicher wieder sehen werden.
ULP
kümmerte sich um die Hotels bzw. Pensionen und stellte 3 Guides und
einen Service-Bus. Als Strecke für die Alpenüberquerung wurde die
klassische Route von Garmisch nach Riva del Garda gewählt, die je nach
Bedarf und Möglichkeit abgewandelt wurde. In drei unterschiedlichen
Leistungsgruppen und jeweils leicht modifizierten Strecken wurden auf
den 4 Etappen bei einer Gesamtlänge von etwa 500 km bis zu 7700
Höhenmeter überwunden.
Für die
„Beginner“-Gruppe reichten ca. 4400 Höhenmeter, um ganz entspannt die
Route zu meistern. Es gab zudem die Möglichkeit von Tag zu Tag zwischen
den Gruppen zu wechseln. Der
Tourstart geriet zu einer echten Ausrüstungsprobe. Tagelanger Dauerregen
an den Nordalpen verhießen keine reine Genussfahrt. Die
Schneefallgrenze sank auf 1400 Meter. In Regenhose und –jacke und
bei einstelligen Temperaturen ging es auf den Weg gen Süden.
Glücklicherweise reichte die Überquerung des Fernpasses, um sich vom
lästigen Regen zu befreien. Auf trockener Fahrt entlang des Inns wurde
in Pfunds der erste Etappenzielort erreicht. Bei regionaler Küche konnte
am Abend das nächste Teilstück besprochen werden.
Girls Gang Nach 40
cm Neuschnee auf dem Stilfser Joch hatte die zuständige Verkehrsbehörde
den Pass gesperrt, der als eines der Highlights der Tour für die zweite
Etappe vorgesehen war. Bei nach wie vor kühlen Temperaturen wurde die
Fahrt am zweiten Tag fortgesetzt. Über die Norbertshöhe und den
Reschenpass gelangten die drei Gruppen nach Italien. Es folgte eine
Abfahrt entlang der Etsch in den Sommer hinein. Spätestens bei der
Mittagsrast in Glurns wurde die Bekleidung auf kurze Hose
und Kurzarmtrikot umgestellt. Entlang des Flusses ging es durch das
Vinschgau bis nach Meran als Tagesziel. In Meran hatten wir ein äusserst
komfortables Hotel mit Pool im Garten und Whirl-Pool auf einer
Sonnenterasse auf dem Dach, das direkt an der Kurpromenade in der
Innenstadt gelegen war. Der Abend führte uns durch eine bezaubernde
Stadt zu einem hervorragendem Italienischen Restaurant, in dem wir uns
richtig verwöhnen ließen.
Es
folgte eine Etappe entlang der Südtiroler Weinstrasse mit dem Gampenpass
und dem Naturpark Trudner Horn als wesentlichen Anstiegen, bevor nach
dem Kalterer See das Quartier in Tramin erreicht wurde. Hier erwartete
uns ein speziell auf Sportler ausgerichtetes Hotel, in dem es an nichts
fehlte (Fahrradkeller mit jedem denkbaren Service, Pool etc.). Am Abend
begeisterte uns Hotel-Chef Arno mit einem nicht zu überbietenden
Südtiroler Menü, das durch die hervorragenden Weine der Region seine
Vollendung fand. Anschließend konnte gemeinsam in der Bar des Hotels das
letzte Fussball-WM-Gruppenspiel der Deutschen Mannschaft geschaut
werden. Das gesamte Hotel stand wie eine Wand hinter unserer Mannschaft!
Auf dem Mendelpass Für die
Königsetappe am vierten Tag mit rund 3000 Höhenmetern hatten sich die
ambitioniertesten Fahrer eine Strecke über den Mendelpass und Madonna di
Campiglio ausgesucht, um schließlich auf einer rasenden Abfahrt über
Ballino und Tenno auf Serpentinen den Gardasee zu erreichen. Mit
der Abkühlung im See wurden die ersten kühlen und feuchten Kilometer
der Transalp endgültig aus dem Gedächtnis verdrängt. Als erste Gruppe
erreichten die Beginner den Zielort Arco, wenige Kilometer nördlich des
Gardasees nach dem Strandaufenthalt. In einem der vielen Eiskaffees um
den Marktplatz konnten wir auf den zahlreich aufgestellten Fernsehern
das Scheitern der Italiener in ihrem letzten Gruppenspiel gegen die
Slowakei live miterleben. Die große Schar der einheimischen Gäste ertrug
das Scheitern mit Fassung, vermutlich weil sie ohnehin von den
bisherigen Auftritten ihrer Squadra Azurra enttäuscht waren. Am Abend
entspannten wir uns dann auf der Terrasse des Hotels mit kühlen
Getränken von den Anstrengungen der vergangenen Tage.
Abfahrt nach Garda Wer
noch nicht genug geradelt hatte, gab sich am Freitag Vormittag noch eine
kleine Zugabe mit etwa 1000 steilen Höhenmetern, während die
Modefraktion die gut sortierte Einzelhandelswelt am Gardasee in
Augenschein nahm. Gegen 13 Uhr startete der Rücktransfer nach Garmisch
per Doppeldecker-Reisebus und Fahrradanhänger. Zuvor galt es von Heti
und Detlef Abschied zu nehmen, die noch länger am Gardasee bleiben
wollten. Unter dem Strich bleiben zahllose schöne Erinnerungen an
traumhafte Landschaften, schöne Anstiege und diverse skurrile Dinge.
Unser Dank gilt insbesondere auch Caro von ULP, die sich
als Guide rührend um die Beginner kümmerte und die Gesamtleitung der
Tour hatte.
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Letzte Aktualisierung ( 04.03.2014 )
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