Mai 2009 - Trainingslager auf Mallorca
Warten auf den Bus
Und schon wieder ist ein RSG-Trainingslager vorbei! Von 27.4. bis zum 4.5.09 verbrachten 13 Mitglieder der RSG eine Radsportwoche auf
Mallorca.
Nach den letzten Jahren auf dem Feldberg im Schwarzwald,
waren wir alle „Ready for a change“. Und so ging es dieses Jahr mitten ins
touristische Herz der Ballearen-Insel. Einen Steinwurf vom Ballermann 6
entfernt quartierten wir uns im Hotel Orient in S’Arenal ein.
Nachdem die Zimmerfrage geklärt, die Leihräder bei Hürtzler in Empfang genommen und der Regen abgezogen war, ging es schon am Montag den 28.4. auf eine erste „Schnupperrunde“ (85
km, 700 hm).
Um diese Jahreszeit wimmelt auf der ganzen Insel förmlich vor Rennradfahrern. Da heißt es „nicht den Anschluss verlieren und in die
falsche Gruppe geraten“. So ging es also darum im Schlepptau einer anderen
Trainingsgruppe den Weg aus den Straßenfluchten von S’Arenal zu finden und
weiter in Richtung Cap Blanc zu gelangen. Über Llucmajor begannen wir dann mit
dem Aufstieg hinauf den Puig de Randa, dem „heiligen Berg Mallorcas“. Auf der
Abfahrt machten wir dann Rast in einem noblen Café, wo die Bezahlung länger
dauerte als der Verzehr von Kaffee und Apfelkuchen. Den Rückweg traten wir dann
per „Luftlinie“ auf den Servicewegen parallel zu Autobahn an.
Am 2. Tag (29.4., 105 km, 1300 hm)
wurden wir dann schon etwas mutiger. Über die Strandpromenade von Palma ging es
vorbei an der Kathedrale durch die Stadt in Richtung Calvia, von dort weiter
über mehrere Pässe via As Capdella, Galilea nach Valldemossa, einem
touristischen Zentrum der Insel. Weise entschieden wir uns dort auf den
Schlenker über Soller zu verzichten und stattdessen den direkten Rückweg
anzutreten.
Auf San Salvador Am Mittwoch (30.4., 135 km, 1000 hm)
führte uns Donny in den Osten der Insel zu seinem Hausberg nach San Salvador.
Nach einem unfreiwilligen Irrweg in den Einbahnstraßen von S’Arenal ging es
über Ses Salines nach Santanyi und weiter an der Goldküste entlang nach
Portocolom. Von dort in Serpentinen hinauf zum Kloster San Salvador. Der Ausblick oben
über die Insel ist wirklich grandios. Wir genossen die Sonne im Klosterbistro.
Den Rückweg traten wir dann über weniger befahren Straßen in lieblicher
Landschaft durch das Inselinnere nach Porreres und Llucmajor an.
Zu Besuch bei Sybille und Hans in Alaro Der 4. Tag (31.4., 150 km, 2600 hm)
wurde im nachhinein von Allen zur „Königsetappe“ gewählt. Und dabei fing alles
mal wieder etwas chaotisch mit einer „Beinahe-Autobahnauffahrt“ an. Na, den
Schlenker auf die Autovia haben wir uns dann doch gespart und sind stattdessen
über Cas Capita und Es Figuearl nach Bunyola gefahren. Von dort ging es dann in
die Sierra de Tramontana auf wunderschöne Strecken über (den) Orient nach
Alaro. Nach dem dortigen Überfall eines unbescholtenen deutschen
Pensionär-Ehepaars (Danke an Sybille und Hans für Speis’ und Trank) machten wird
uns frisch gestärkt auf nach Selva zu den ehrlichen Bergen. Oben in
l’Luc angekommen, dachte der ein oder andere: Jetzt noch ein bisschen den Berg
entlang und dann sind wir in Soller... Naja, es wurde für einige dann doch noch
zur Grenzerfahrung (aber dafür waren wir ja auch gekommen, oder ?). Klaus Plois
konnte diese Erfahrungen noch toppen indem er die 20 km Abfahrt nach Soller,
den anschließenden Coll de Soller und Rückfahrt nach Palma auf einem sich
auflösenden Hinterreifen im Alleingang absolvierte. Respekt! Der Rest der
Gruppe suchte eine andere Grenzerfahrung: Die nachmittägliche Rushhour in Palma
und wir mittendrin. Danke an den Tourguide für diese unvergesslichen
Eindrücke...
Am 5. Tag (1.5.) hatten wir Glück... Es regnete und jeder war erleichtert seinen Hintern etwas schonen zu dürfen. Viele machten sich mit dem Bus auf nach Palma um die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu erkunden
oder um auf der 1. Mai Demo dabei zu sein. Am Nachmittag brachen die Wolken
schon wieder auf und einige Unverbesserliche saßen schon wieder auf dem Rad.
Sightseeing in Polenca Klaus Plois hatte für den nächsten Tag (2.5., 160 km, 1800hm)
einen ganz besonderen Tourenvorschlag ausgearbeitet: „Wir fahren mit der Bahn“.
Und so ging es nach dem obligatorischen Prolog an der Promenade zum berühmten unterirdischen
Sackbahnhof vom Palma. Für 2,60 € incl. Rad dann mit dem Zug quer über die
Insel nach Sa Pobla. Von dort nach dem obligatorischen Verfahrer am Port
d’Alcudia auf direktem Weg nach Cap Formentor. Auf dem Rückweg wollte Werner
uns unbedingt die pittoreske Altstadt von Pollenca nächer bringen. „Man kann
doch nicht immer nur um die Orte herumfahren“. Wir waren sehr
beeindruckt... Auf dem Rückweg nahmen wir wieder den „Highway“. Es gibt
sicherlich schönere Streckenführungen, aber durch den für uns ungewohnten
„Altstadtbummel“ waren wir doch alle etwas abgekohlt und wollten schnell an die
Buffettöpfe.
Zum Abschluss ging es am Sonntag (3.5., 102km, 850 hm)
dann nochmal in den Westen der Insel nach Port Andratx. Die Uferpromenade
fuhren wir inzwischen mit geschlossenen Augen. In Peguera legten wir dann einen
(gefühlt mehrstündigen) Stopp ein, weil plötzliche einige Teilnehmer
beschlossen hatten, das Schlauchwechseln gleich mehrfach zu üben. Die Bucht von
Peguera war übrigens traumhaft, hat nur keiner gesehen... In Port d’Andratx
traf man sich dann wieder im Hafen zu Kaffee und Kuchen. Frisch gestärkt ging
es dann nochmal ein wenig in die Berge über Andratx und Calvia nach Palmanova
und zurück... natürlich über die Strandpromenade...
Der Montag (4.5.) diente schließlich wieder der allgemeinen
Entspannung an Strand und Pool bevor es gegen Abend schließlich auf die
Heimreise ging. Puhh, ganz schön anstrengend ein Tag ohne Rad.
Obwohl das ein oder andere Optimierungspotential im Bereich
der Streckenplanung, Materialausstattung und Verpflegung ausgemacht werden
konnte, so überwog doch bei allen Beteiligten die Zufriedenheit über eine
erfolgreiche Trainingswoche mit vielen unvergesslichen Eindrücken bei fast
perfektem Wetter. Dank „Wolles“ netter Kneipe an der Ecke kam abends bei ein
paar Weizen, Estrella Damm oder Sangria auch die Geselligkeit nicht zu kurz.
Die Routen habe ich möglichst authentisch belassen. So bleiben unsere unvergessen Schlenker und Umwege zur Erinnerung erhalten
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